Messier 64 – Black Eye Galaxie
Wissenswertes über die Black Eye Galaxie:
Die Messier 64 Galaxie ist im Sternbild Haar der Berenike (engl. Coma Berenices) zu finden. Aufgrund Ihrer außergewöhnlichen Erscheinung wird Sie auch als Black Eye Galaxy bezeichnet. Ihre Abmessung am Himmel beträgt etwa 10×5 Bogenminuten, die scheinbare Helligkeit liegt bei 8,5 mag.
Die Black Eye Galaxie ist eine Seyfert-Galaxie vom Typ 2, hat einen stark erhellten Kern, zudem im Zentrum eine schwache Funk und Röntgenstrahl Emission. Ungewöhnlich, die Galaxie besteht aus zwei gegenläufigen Scheiben. Eine innere, mit den markanten einseitigen Dunkelwolken, welche an ein schwarzes Auge erinnert. Sowie eine äußere, diffus und schwächer leuchtende Scheibe, dem sogenannten Halo.
Historische Beobachtungen und Entdecker:
Die Black Eye Galaxy wie sie im Englischen genannt wird, wurde 1779 zuerst von Edward Pigott entdeckt. Pigott war ein englischer Astronom, Wissenschaftler und Begründer für die Untersuchungen von variablen Sternen. Etwas später, jedoch im gleichen Jahr, fand unabhängig davon auch der deutsche Astronom Johann Elert Bode die Galaxie.
Der Namensgeber Charles Messier entdeckte die Galaxie erst ein Jahr später am 1. März 1780. Allerdings, wie so häufig, nur als kleinen nebligen Fleck. In seinen Aufzeichnungen findet sich hierzu folgender Eintrag:
“Nebula discovered in Coma Berenices, which is about half as apparent as that which is below the hair”.
W. Herschel untersuchte die Galaxie 1785 und 1787 dann erneut und konnte damals bereits erstaunliche Details in seinem Fernrohr sehen, …frei übersetzt:
„Der Durchmesser beträgt nicht weniger als 25′. Der südliche Arm verliert sich unmerklich und ist viel breiter und diffuser als der Nördliche. Die Nacht war sehr gut, dies nutzte ich zu meinem Vorteil. Ich vermute, dass der Nördlichen Arm beträchtlich von einem sehr schwachen, milchigen Nebel gefärbt ist. Ein bemerkenswertes Objekt, ungefähr 12′ lang und 4′ bis 5′ breit. Es enthält einen klaren Fleck wie einen Stern mit einem kleinen schwarzen Bogen darunter, so dass man die Vorstellung von einem sogenannten blauen Auge bekommt, das aus Kämpfen entsteht.“
Vermutlich entstand aus dieser blumigen Beschreibung heraus die heute weit verbreitete Bezeichnung „Black Eye Galaxy“.
Autor: Claus Müller