Messier 57 - Ringnebel


Wissenswertes über den Ringnebel:

Messier 57, auch als Ringnebel (engl. ring nebula) bezeichnet, befindet sich im Sternbild Leier (Lyra). Das Objekt ist ein klassisch typischer planetarischer Nebel (PN). M57 besitzt eine visuelle Helligkeit von knapp 9 mag und seine Ausdehnung liegt bei geschätzten 1,5 Bogenminuten. Sein Licht benötigt rund 2300 Jahre auf dem Weg zur Erde.

Der Astronom John Charles Duncan, Professor der Astronomie am Wellesley College, entdeckte am 6. August 1935 mit dem 100-inch Hooker Teleskop für damalige Zeit verblüffendes. Auf langbelichteten Aufnahmen von Messier 57 fand er eine weitere schwache, schalenartige Hülle um den Ringnebel. Bei diesem nebelartigen Gebilde handelt es sich um die abgestoßenen Überreste des Zentralsterns in Form von Materie, Gas und Plasma.

Der Zentralstern:

Bei planetarischem Nebeln wird dieser, meist mittig liegender Stern, als sogenannter „Zentralstern“ bezeichnet. Der Zentralstern des Ringnebels wurde erst im Jahr 1800 von dem deutschen Astronomen Friedrich von Hahn entdeckt. Es ist ein schwach leuchtender, nur planetengroßer, weißen Zwerg. Doch dieser kleine Zwerg hat es in sich, seine Oberflächentemperatur liegt bei rund 110.000 Grad Celsius. Im Vergleich zu unserer Sonne, mit etwa 5.500 Grad, eine fast unvorstellbare Temperatur.

Historische Beobachtungen und Entdecker:

Bei der Suche nach dem Kometen von 1779 entdeckte Charles Messier in seiner Sternwarte „Observatoire de Marine“ am 31. Januar:

Eine Ansammlung von Licht zwischen Gamma und Beta Lyrae, entdeckt bei der Suche nach dem Kometen von 1779 und die sehr nahegekommen ist. Es scheint das dieser Fleck aus Licht, welcher rund ist, aus vielen kleinen Sternen besteht. Selbst mit den besten Teleskopen ist es unmöglich sie zu unterscheiden, es bleibt nur die Vermutung das diese existieren.

Nur einige Jahre später nahm sich Wilhelm (William) Herschel den Ringnebel mit seinen großen Teleskopen noch einmal vor. In seinen Aufzeichnungen findet sich hierzu…

Ein perforierter Nebel, oder ein Ring aus Sternen. Unter den Kuriositäten des Himmels sollte ein Nebel platziert werden, der einen regelmäßigen, konzentrischen, dunklen Fleck in der Mitte hat und wahrscheinlich ein Ring aus Sternen ist. Es hat eine ovale Form, wobei die kürzere Achse etwa 83 bis 100 länger ist. Wenn die Sterne einen Kreis bilden, muss ihre Neigung zu einer Linie, die von der Sonne zum Zentrum dieses Nebels gezogen wird, etwa 56 Grad betragen. Das Licht ist auflösbar und auf der Nordseite sind drei sehr schwache Sterne zu sehen, ebenso wie einer oder zwei im südlichen Teil. Die Eckpunkte der längeren Achse scheinen weniger hell und nicht so gut definiert zu sein wie die anderen. Es gibt mehrere kleine Sterne, die sehr stark sind, aber keiner scheint dazu zu gehören. Es ist der 57. der Connoissance des Temps.

M57, Ringnebel
M57 von Carsten Dosche, 4.8.2018 in Oldenburg. Aufnahmeinstrument: C9.25; Montierung: EQ6; Kamera: DL604M; Belichtung LRGB, 5500×1 sec L, je 2000×1 sec RGB
Messier 57, M57, Ringnebel, ring nebula
M57 von Michael Peter am 9.6.2010 in Korfu/Griechenland. Aufnahmeinstrument Meade 8″ ACF 2000mm auf Vixen GPD2 Montierung mit EOS 400D/22x 5 Min. ISO400
M57, Ringnebel, HaRGB
M57 von Thomas Richter, 2020, Nürnberg, GSO 8″ f/5 Newton, ZWO ASI183MMPro, HaRGB, Aufnahmedauer 3,5h
Messier 57, M57, Ringnebel, ring nebula
Messier 57 - Der Ringnebel. Fotograf: Claus Müller 2013. Technik: CGEM, 8 Zoll Newton mit 900mm Brennweite, Canon 450D. Belichtungszeit: ca. 2h.
M57-Ringnebel mit Schalen
M 57 von Stefan Westphal am 26.-27.05.2020, Teleskop: 10″ Newton und Gyulai Korrektor, Kamera: ASI 385MC, Guiding: M-Gen und TS OAG, Rohbilder: 27x5min, Gain 120, 6 Darks, 60 Flats, 251 Bias, EBV: DSS, Pixinsight, PSCs6, ImPPG


Autor: Claus Müller


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