Messier 1 - Der Krebsnebel


Wissenswertes über den Krebsnebel:

Messier 1 - Der Krebsnebel (engl. crab nebula) ist ein Supernovaüberrest im Sternbild Stier. Seine geschätzte Entfernung zur Erde liegt bei etwa 6500 Lichtjahren. Die Supernova Explosion liegt nur knapp 1000 Jahre zurück. In uralten Aufzeichnungen chinesischer Astronomen finden sich Hinweise das die Explosion im Jahre 1054 stattgefunden hat. Spektroskopische Untersuchungen von Messier 1 Anfang des vergangenen Jahrhunderts bestätigten die alten Schriftstücke. Aus diesem Grund trägt die Supernova heute auch die Bezeichnung SN 1054 im Katalog der Supernovae.

Im Zentrum von Messier 1 (NGC 1952) befindet sich ein Neutronenstern mit nur etwa 30km Durchmesser. Dieser trägt den Eigennamen „Crab Pulsar“. Der Pulsar dreht sich mit mehr als 30km/s um die eigene Achse und erzeugt starke Radiowellen und Gammastrahlenimpulse. Von allen bis heute bekannten Neutronensternen ist der Crab Pulsar der stärksten pulsierende.

Suche und visuelles Erscheinungsbild:

Mit einer Magnitude (Scheinbare Helligkeit) von 8,4 gehört der Krebsnebel, auch Krabbennebel genannt, zu den helleren Vertretern seiner Klasse. Die Flächenausdehnung am Himmel beträgt in etwa 6×6 Bogenminuten, für die Astrofotografie wird deshalb eine etwas größere Brennweite benötigt.

Messier 1 ist einfach aufzufinden. Der Supernova Überrest befindet sich im südlichen Horn des Sternbilds Stier, etwa 1 Grad nördlich des Sterns Zeta Tauri (Tianguan). Unter günstigen Bedingungen kann Nebel aufgrund seiner Helligkeit sogar mit einem starken Fernglas erkannt werden.

Historische Beobachtungen und Entdecker:

Der Namensgeber für den „Crab Nebula“ war die Zeichnung von William Parsons, 3rd Earl of Rosse welcher im 19. Jahrhundert für den Bau der größten Teleskope zu seiner Zeit verantwortlich war. Er fertigte im Jahr 1844 eine Zeichnung des Nebels an, welche sehr an eine Krabbe oder einen Krebs erinnert.

Messier 1 wurde nicht, wie man annehmen könnte, von Messier selbst als Erster entdeckt. Es war John Bevis im Jahre 1731, ein englischer Arzt, Astronom und einer der ersten Forscher auf dem damals neuen wissenschaftlichen Gebiet der Elektrik. Messier fand den Krebsnebel erst im September 1758 bei seinen Forschungen nach dem „Kometen von 1758“, welcher heute unter der Bezeichnung „Halleyscher Komet“ bekannt ist. Am 12. September notierte C. Messier (frei übersetzt) in seinen Aufzeichnungen …

„Ein Nebel über den südlichen Horn des Stiers, er enthält keine Sterne, hat ein weißliches Licht, längliche Form etwa die einer Kerzenflamme, gefunden während der Suche nach dem Kometen von 1758“.

Den Halley’schen Komet fand Messier übrigens nicht, diese Ehre wurde Johann Palitzsch zuteil. Er entdeckte am 1. Weihnachtsfeiertag 1758 den Kometen auf seiner Umlaufbahn, so wie es Edmond Halley viele Jahre zuvor berechnet hatte.

M1, Krebsnebel, RGB von Carsten Dosche
M1 von Carsten Dosche, Teleskop C9.25, Montierung EQ6, Kamera DL604M, Belichtung RGB 500×5 sec je Kanal, 24.11.2014
M1 C8/F6.3 1260mm vom 14.02.2018
Rückersdorf / 14.02.2018 / Hartmuth Kintzel Celestron C8 + Antares F6.3 Reducer ZWO ASI294MC Pro /200x60s

M1, Messier1, Crab Nebula
M1 von Thomas Jäger, 300/1200 Newton, ZWO ASI183, Belichtungszeit: 5,2h
Messier 1,HaLRGB, von Paul Schuberth
Messier 1 von Paul Schuberth. Belichtet im Feb. 2019 in Fürth. Ausrüstung: EQ8 mit 10″ NAG-Astrograph und Asi 183Pro MM. Belichtungszeit: 12,2 Std

M1 Krebsnebel
M1 von Stefan Westphal 2018, Teleskop: 10″ Newton, Kamera: Atik 383L+, Belichtung: 32x15min Ha, 30x15min OIII = 15,5h total, Kombination: R= Ha, G= OIII+50% Ha, B= OIII, Bearbeitung: DSS, Fitswork, PSCs6


Autor: Claus Müller


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