NGC 2237 - NGC 2244 - Rosettennebel


Wissenswertes über den Rosettennebel:

Der Rosettennebel (engl. rosette nebula) befindet sich im Sternbild Einhorn. Es handelt sich dabei um einen sog. Emissionsnebel. Dabei werden Gase durch die umliegenden Sterne zum Leuchten angeregt. Im Fall des Rosettennebels ist es der im Zentrum liegende offene Sternhaufen NGC 2244. Etwas Verwirrung gibt es bei den unterschiedlichen NGC Nummern, dabei werden hier eigentlich nur die einzelnen Teile des Nebels bezeichnet auf die wir jedoch nicht weiter eingehen werden. Der Vollständigkeit halber: NGC 2237, NGC 2238, NGC 2239, NGC 2246.

Der Rosettennebel selbst wird mit NGC 2237 bezeichnet, obwohl dies offiziell nur einer der Teile des Nebelkomplexes darstellt.

Die Entfernung zur Erde beträgt 5000-5200 Lichtjahre. Die gesamte Ausdehnung wird nach neuesten Erkenntnissen auf etwa 100 Lichtjahre geschätzt. Die Gaswolke dehnt sich zudem weiter aus. Mit Hilfe von alten Plattenaufnahmen konnte festgestellt werden das sich die Wolke im inneren mit 50km/s, in den äußeren Bereichen sogar mit etwa 100km/s ausdehnt. Bei dem Rosettennebel handelt es sich, wie bei vielen anderen molekularen Gaswolken auch, um ein aktives Sternentstehungsgebiet. Während im engeren Zentrum nur etwa 40 Sterne im visuellen Licht gezählt wurden, konnte das Chandra Röntgenteleskop über 400 weitere Emissionsquellen und damit junge Protosterne sichtbar machen. Der zentrale Sternencluster NGC2244 wächst also weiter an.

Rosettennebel von Thomas Jäger
Rosettennebel von Thomas Jäger am 14.1 und 4.3.2013/Zirndorf 200/618mm Newton mit Moravian G2-8300, 4,5h Belichtungszeit Hubble Palette (SHO)

Visuelles Erscheinungsbild:

rosette nebula Rosettennebel NGC 2237
Rosette Nebula - Rosettennebel Narrowband von Claus Müller 2018. Aufgenommen mit TAK 130D + ATIK 9.0. Gesamtbelichtungszeit 10h

Der Rosettennebel NGC 2237 ist ein markantes und helles Objekt während der Wintermonate. Etwa 10 Grad östlich des bekannten hellen Sterns Beteigeuze im Sternbild Orion ist er zu finden. Mit einem großen Fernglas 10×70 zeigt sich ein leicht diffuser Nebelfleck. Mit einem 8 Zoll Newton ist bereits die rundliche Form des Nebels wahrzunehmen. Der Nebel erscheint eingebettet in einer Ansammlung von dicht aneinander gepackten Sternen.

Beobachtungsbericht mit einem 12 Zoll Dobson bei 80x:
Der Rosettennebel. Sehr klar und guter Kontrast auch ohne Filter. Der Nebel erscheint sehr groß und detailliert, leichte Donut Form. Der offene Sternhaufen im dunklen Teil ist brillant. UHC-Filter verbessert leicht den Kontrast. Sehr beeindruckend.

Beobachtungsbericht mit einem 200/1200mm Newton bei 46x:
20.11.89, Oberreichenbach v. Thomas Jäger. Der Rosettennebel ist mit dem UHC-Filter leicht zu sehen, der Sternhaufen selbst ist frei von Nebel, westlich vom Sternhaufen erscheint der Hintergrund nahezu sternleer. Der eingebettete Sternhaufen (NGC 2244) sieht im 8×50 Sucher wie das verkleinerte Abbild des Sternbilds Zwillinge aus.

Frühere Beobachtungen und Entdecker:

Die genaue Entdeckung lässt sich keiner bestimmten Person zuordnen. In der Literatur finden sich mehrere Forscher die Teile des Rosettennebels entdeckt haben. John Flamsteed entdeckte jedoch als erster den offenen Sternhaufen NGC 2244 am 17.2.1690. Verschiedene Sterne und Sternansammlungen wurden auch von John Herschel und Lewis A. Swift erwähnt.

Albert Marth ist vermutlich der erste, der den Nebel selbst mit eigenen Augen sah.


Am 28.2.1864 notierte er….

„Knot of 1′ diameter. Small star in nebulosity.“

ngc 2237 von Hartmuth Kintzel
Rosettennebel von Hartmuth Kintzel 2014; Ort: Oberwindsberg mit Canon EOS 450Da und Nikkor 300mm/F2.8 Teleobjektiv. Belichtungszeit: 3,6 Std.

NGC 2244-Rosettennebel, von Paul Schuberth
NGC 2244- Rosettennebel von Paul Schuberth. Belichtet im Jan. 2017 in Fürth. Ausrüstung: EQ8 mit 80er Esprit und Atik 383L+mono. Belichtungszeit: 6,3 Std


Autor: Claus Müller


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